10. Bützower Citylauf

10. Bützower Citylauf

1x im Jahr muss es sein. 1x im Jahr quäle ich mich über 5 Kilometer. Stephan liebt diese Distanz und ich hasse sie. 5 Kilometer sind viel zu kurz! Man muss ab Beginn Vollgas geben und hat keine Chance sich auf der Strecke zu erholen. Das Laktat schießt in die Beine und man bekommt keine Luft. Grausam!

Aber 1x im Jahr muss es halt sein und das ist immer wieder in Bützow der Fall. Die Strecke ist relativ flach und vermessen. Bestzeitentauglich! Also schälten wir uns aus den Federn und fuhren in Richtung Startort, wo an diesem Wochenende die Gänsemarkttage stattfanden. Bei der Startnummernausgabe gab es ein kleines Problem. Ich habe Stephan und mich bereits zwei Wochen vorher angemeldet und das Startgeld überwiesen. Stephans Gebühr ist angekommen, aber mich guckten die mit großen Augen an. Zum Glück haben sie trotzdem nicht doppelt abkassiert und ich bekam meine Nummer.

Also ging es zurück zum Auto und dann direkt zum Start. Dort begrüßten wir den Sportclub Laage und machten uns startklar. Die 5 Kilometer liefen nicht sehr viele und so fand ich mich in der zweiten Reihe wieder. Nach dem Start liefen alle wie die Deppen los. Typisch für die 5 Kilometer. Ich ließ mich hinreißen und bremste mich erst 300 m nach dem Start. Vor mir liefen nur Leonie Poppe und Ariane Tiburtius. Leonie ist klar schneller als ich. Ariane von De Heidehoppers konnte ich nicht einschätzen. Erstmal schloss ich auf und setzte mich vor Ariane, aber Leonie setzte sich schnell ab. Ich konnte nicht schneller und zwei Runden hatte ich noch vor mir. Einen Einbruch wollte ich nicht riskieren.

Ariane hörte ich stätig hinter mir und ich war mir nicht sicher ob sie noch zusätzen konnte. Ich konnte es nicht mehr und war froh das Tempo zu halten. Auf der letzten Runde merkte ich das der Abstand zwischen uns immer größer wurde, aber *hinten kackt die Ente*! Meinen Beinen ging es gut, aber meine Luft wurde knapp. Außerdem bekam ich wieder dieses taube Gefühl auf den Ohren. Immer wenn ich am Limit laufe habe ich dieses Problem unds fünf Minuten nach dem Zieleinlauf ist es weg. Recht unangenehm!

Ich befand mich als zweite Frau auf der Zielgeraden und die Uhr verkündete eine knappe Bestzeit. Ich nahm die Beine in die Hand und rettete mich mit 00:22:48h über die Linie. Immerhin 6 Sekunden schneller als letztes Jahr. Ich bin begeistert. Bestzeit auf einer verhassten Strecke und das ohne besonders viel Training. So kann es weitergehen!!!

Sephan war leider nicht ganz zufrieden. Er war etwas langsamer als 2010, aber mit 00:24:01h kann man doch zufrieden sein.

Nach dem Zieleinlauf mussten wir uns etwas beeilen. Die Siegerehrung war nur 15 Minuten später und das ist jedes Jahr zu knapp. Geschafft haben wir es und so erhielt ich meine Urkunde und einen Pokal. Die Mühe und Quälerei hat sich also gelohnt.

Und nächstes Jahr heißt es wieder „1x im Jahr muss es halt sein…“

Weitere Berichte gibt es hier:
Sprintefix
Grit-ist-fit
Jana Kiesendahl
Sportclub Laage

Geklärt und ungeklärt.

Geklärt und ungeklärt.

Vor einiger Zeit, ich weiß nicht mehr genau wann, hörte ich im Radio, den Sender habe ich schlicht vergessen, die Morgensendung. Ich war auf den Weg nach Hause. Ein Hörer stellte, ich denke per e-Mail, eine Frage, die auch von einem sehr kompetenten Herren beantwortet wurde. Die Frage lautete etwa so: Haben Hunde und Katzen auch einen Bauchnabel?
Der Herr beantwortete die Frage in etwa so: Ja, auch Hunde und Katzen hätten wie fast alle Säugetiere einen Bauchnabel, da sie vor der Geburt via der Nabelschnur mit der Mutter verbunden sind.
Ich gebe zu, dass ich die Antwort etwas verkürzt habe, aber inhaltlich kommt es hin.
Das ganze erheiterte die Moderatorin der Sendung so sehr, dass ihr darauf noch eine Frage in den Sinn kam: Haben die dann auch Fusseln im Bauchnabel? 😀
Von der Frage und der Antwort davor schon sehr erheitert, lachte ich jetzt los.
Einige Zeit später wollte ich dieser Frage durch einen Versuch beikommen. Ich schnappte mir unsere Katze Mia und begann in einem „Tierexperiment“ zu forschen. Leider fand Mia meinen Forschungsdrang nicht sehr erbaulich und machte mir durch ihre eindeutige Kooperationsverweigerung einen Strich durch die Rechnung. Nichts half, nicht mal Leckerlies und so bleibt die Frage ungeklärt.

Zu den Hünengräbern.

Zu den Hünengräbern.

Sonntagmorgen beeilte ich mich schnell von der Nachtschicht nach Hause zu kommen, um schnell schlafen zu können. Spätestens um 12:30 Uhr wollte ich wieder aufstehen, denn Christin und ich wollten heute zu den Hünengräber wandern. Ein schöner Rundweg, der uns unter anderem ins Recknitztal führte, aber dazu später mehr.
Um kurz vor 12 war ich dann auch schon wieder auf den Beinen. Während Christin „Frühstück“ machte, legte ich unsere Sachen zurecht. Nach dem wir lecker gespeist hatten, machten wir uns dann auch schon auf den Weg nach Zarnewanz, unserem Ausgangspunkt.
Wir parkten das Auto am alten Gutshaus und begannen unsere Wanderung über den Grafenweg, der uns in einen sehr schönen Mischwald führte. Bevor wir in den Wald gelangten, sahen wir mehrere Greifvögel, die elegant in der Luft gleiteten und Ausschau nach Beute hielten. Mit dem Fernglas waren sie recht gut zu erkennen.
An einem Busch sahen wir eine ganz Meute Schmetterlinge, die wild umherflatterten und an den Blüten Nektar schlürften.
Dann ging es auch schon in den Wald hinein.Wir folgten den Weg durch den Wald. Schwärme von Mücken griffen uns an, aber wir wurden doch einigermaßen in Ruhe gelassen, da wir uns vorher mit einem nicht gerade wohlriechenden Mittel eingerieben hatten. Ok, ein oder zwei Stiche bekamen wir ab, aber das gehört ja zum Wandern dazu.
Unser Weg führte uns nach Gnewitz, in dem wir rechts abbogen. An dem Dorfteich konnte ich zum erstenmal einen Reiher in Lebensgröße und von nahem sehen. Mit seinen großen Flügeln schwang er sich in die Luft. Das war sehr beeindruckend.
Es ging weiter und wir überquerten eine Landstraße, durchquerten Neugnewitz, begaben uns auf den Feldweg und freuten uns auf die Hünengräber. Laut unserem Wanderführer sollten das Großsteingräber sein, die vor ca. 4000 – 5000 jahre errichtet worden waren. Auf den Fahrspuren der Traktoren sollten wir dort hingelangen. Leider machte uns der Mais, der schon mannshoch stand einen Strich durch die Rechnung und wir sahen die Baumgruppe, wo die Gräber sein sollten nur von weitem. Dafür ließen wir uns einen noch nicht ganz reifen Maiskolben schmecken. Ein kleiner Trost.
Ein Stück weiter kamen wir an eine Weggabelung, an der wir rechts abbiegen sollten. Eine Bank lud uns zur Rast ein und so setzten wir uns, tranken Wasser und aßen ein paar Kekse, die ich im Rucksack verstaut hatte.
Wir genossen den Ausblick und machten uns dann aber auch schon wieder auf den Weg. Ungefähr die Hälfte lag hinter uns. Es ging Bergab und der Weg führte uns an Kühe vorbei, die uns anschauten, als ob sie nur sehr selten Zweibeiner zu Gesicht bekämen. Auf der anderen Seite grasten Pferde, die aber so gut wie keine Notiz von uns nahmen.
An der nächsten Weggabelung bogen wir falsch ab, merkten unseren Fehler aber recht schnell und machten kehrt. Wieder auf den richtigen Weg durchquerten wir nun das wunderschöne Recknitztal. In den Pfützen auf den Weg sahen wir einige kleine Frösche und Christin zeigte mir das lustige Springkraut, welches ich noch gar nicht kannte. So wanderten wir und genossen die Natur und die Ruhe.
Auch diese Etappe bewältigten wir und so machten wir uns auf die letzte in Richtung Zarnewanz, zurück zu unserem Ausganspunkt. Diesmal ging es ein Stück Bergauf, liefen entlang der Felder, überquerten nocheinmal die Landstraße und so kamen wir geschafft, nach 10 Km und knapp drei Stunden glücklich beim Auto an und freuten uns einen so schönen Tag gehabt zu haben.
Bilder von der Wanderung könnt ihr hier sehen.

9. hella „Wasser“-Marathonnacht Rostock

9. hella "Wasser"-Marathonnacht Rostock

Stellt euch vor, ihr nehmt 3 Stunden lang ein Fußbad und dann stellt euch vor, wie eure Füße sich anfühlen. Jetzt wisst ihr, wie sich unsere Füße anfühlten, als wir zu Hause die triefenden Schuhe aus hatten.

Aber von vorn: Wie jedes Jahr schipperten wir mit der Fähre in Richtung Krummendorf. Dort angekommen liefen wir noch ca. 1km zum Startbereich, wo sich schon einige Läufer tummelten. Die Wartezeit von einer Stunde verging sehr schnell. Man konnte die Marathonläufer und Staffeln anfeuern und sich in Ruhe vorbereiten.

Gegegen 19:45 Uhr bewegten wir uns langsam in Richtung Startlinie. Vor uns lag ein dunkler Himmel, der nichts gutes versprach. Aber wir waren aus Berlin abgehärtet. Schlimmer kann es nicht werden (oder doch?). Im trockenen viel der Startschuss und die Läufer setzten sich in Bewegung. Erstmal abwärts in den Tunnel und aufwärts wieder hoch. Wieder draußen, fing es an zu tröpfeln. Super, eine Erfrischung von oben! Aber was uns dann erwartete konnte keiner so richtig fassen. Es kamen sintflutartige Wassermassen von oben, so dass man innerhalb von Sekunden patschnass war. Okay, kann ja nicht lange dauern und im Warnowtunnel ist es trocken. Also fix rein in den Tunnel. Runter, rauf und neeeee….. Es regnete unverändert weiter. Die Wassermassen überfluteten die Straßen und die Schuhe/Klamotten wurden immer schwerer. Egal, Augen zu und durch! Die Augen sollte man aber trotzdem offen lassen. Teilweise war es sehr dunkel und man wusste nicht wohin man tritt. Hier ein Lob an die Orga! Die Strecke war super ausgeschildert und überall waren Helfer verteilt. Wer sich dieses Jahr verlaufen hat, ist selber schuld.

Wir liefen weiter immer weiter. Das Wasser in den Schuhen aber auch und in Gehlsdorf wartete der Knaller auf uns. Die Feuerwehr hatte die Straße gesperrt, weil diese überflutet war. Helfer und Feuerwehrleute riefen uns zu, dass wir langsam durchgehen sollten und mehr ging auch nicht. Man stand knietief im Wasser und das ganze glich einer Kneipp-Kur. Hier half nur noch Humor! Das kann man später seinen Enkeln erzählen („Weißt du noch? 2011 in Rostock…“).

Am Gehlsdorfer Ufer angekommen konnte man auf die Stadt blicken. Im Sommer ist es dort sehr schön, aber dafür hatte man zu der Zeit keinen Blick. Es liefen einem ganze Bäche durch die Unterhose und die Beine wurden müde. Aber ab hier war es nicht mehr weit.

Wieder hoch zur Straße, Chrisch (Trainer vom Lauftreff und einer der vielen Helfer) im modischen Regenponcho zur Kenntnis genommen (mehr ging nicht), über die Brücke, runter zum Paddelclub, hoch über die nächste Brücke, um den Speicher rum und??? Ja ja, jedes Jahr das gleiche Ei. Man muss dir Krämerstraße hoch. Die Straße gleicht nach 20 gelaufenen Kilometern L’Alpe d’Huez. Man kriecht dort hoch und sieht links das Ziel. Dort geht es aber  noch nicht hin. Man läuft noch in der Stadt ein Ründchen und dann ab durchs Ziel!

Patschnass aber zufrieden!!!

Christin 01:47:25 h       Stephan 02:10:22 h

20. Vattenfall City-Nacht

20. Vattenfall City-Nacht

Am Samstag um 6 Uhr aufstehen? Super! Wer kommt auf diese Idee?

Das können nur wir sein!!! Weil wir bei der 20. Vattenfall City-Nacht mitmachen wollten. Kurz nach sieben Uhr fuhren wir los. Stephan schlief auf dem Beifahrersitz, da er aus der Nachtschicht kam und ich rauschte über die Autobahn. Auf der Gegenseite herrschte schon jetzt das Urlauberchaos, aber wir fuhren staufrei durch. Gegen 10 Uhr schlugen wir mit Brötchen bewaffnet bei Stepans Eltern in Genshagen auf und vertrieben uns die Zeit mit Quatschen und Füße hochlegen.

Am späten Nachmittag machten wir uns auf nach Schöneberg um Nadine abzuholen. Sie hat den 1. LAV Rostock leider vor kurzem verlassen und richtet sich gerade in Berlin ein. Mit ihr ging es zum Kudamm. Startnummer geholt, T-Shirt geholt, oh shit! Nadine hat ihren Zeitmesschip vergessen. Zurück zum Auto, ich zog mich fertig um und die Beiden sind los um den Chip zu holen. Ich vertrieb mir die Zeit mit warmlaufen und Hugendubel schnöckern 😉 Ich überlegte was ich mit den 10 km anfangen sollte. Ich bin nicht gerade in Bestform, die Beine fühlten sich aber ganz gut an und ich durfte sogar in den Startblock B (A-E). Ich entschied mich für einen schnellen Lauf. Stephan wollte Nadine unter einer Stunde ziehen und so konnte ich allein über den Kudamm flitzen. Ziel war eine 48ér Zeit. Leider regnete es immer mehr, aber die Temperatur war angenehm. In den Startblock kam ich ohne Probleme. Am Eingang kontrollierten sie die Nummern, aber ich konnte einige E-Nummern sehen und fragte mich was die Leute sich damit antun wollen. Egal, jeder muss wissen was er tut!

Vorn stellten sie schon die Profis vor und ich hoffte das es bald losging. Der Regen hörte nicht auf und mir wurde so langsam kalt. Die Blöcke wurden einzeln gestartet und ich habe nur ein paar Sekunden bis zum Start benötigt. Auf dem ersten Kilometer hat sich das Feld sortiert, aber danach konnte man frei laufen. Ich versuchte mein Tempo zu finden und die ersten 5 km nicht zu überdrehen. Die ersten Kilometer laufe ich gern zu schnell und k.cke dann hinten raus ab. Die Zeiten waren okay und die Beine machten mit. Vom Kopf kann ich das nicht behaupten. Ich mag/kann momentan nicht an die Grenzen gehen und so lief ich nicht ganz am Limit. Die Beine waren gut und die Luft war auch da, aber mein Kopf sagt „nö“. Aber das ist okay! Es kommen wieder andere Tage und ich kann damit Leben.

Auf der Straße sammelte sich das Wasser und in meinen Schuhen auch. Sie saugten sich mit Wasser voll und wurden immer schwerer. Außerdem sind nasse Füße nicht schön! Auch das war egal. Ich lief mein Stiefel durch und versuchte meine Zeit zu schaffen. Zwischen Kilometer 6 und 7 kam mir Irina Mikitenko entgegen und ich konnte mir ausmalen wie lange ich noch bis zur Wende laufen musste. Der Kudamm kann verdammt lang werden. Es zog sich wie Kaugummi, aber zum Glück war die Strecke trotz Regen gut besucht.

Nach dem achten Kilometer redete ich mir gut zu. Nur noch 5 Stadionrunden! Das ist ohne großen Tempoverlust zu schaffen. Kilometer 9 war schnell überwunden und auf dem letzten Kilometer tut es eh nur noch weh. Ich lief nach 00:46:44 h über die Zielmatte. Nicht schlecht für meine derzeitigen Möglichkeiten.

Ich ging langsam durch den Verpflegungsbereich, trank warmen Tee, holte mein alkohofreies Bier ab und ging zum Treffpunkt. Mir war schon eiskalt und hielt Ausschau nach Nadine und Stephan. Sie kamen zufrieden nach 00:58:48h ins Ziel und danach direkt zum Treffpunkt. Wir wollten ja noch was trinken gehen. Im Parkhaus zogen wir uns trockene Sachen und verzogen uns in einem warmen Restaurant, wo wir den Lauf in Ruhe auswerteten.

Der Tag war lang, wir müde und das Wetter war zum gruseln. Aber es hat trotzdem Spaß gemacht!