Alle Beiträge von Christin

August 2012

August 2012

Hier ist es sehr ruhig geworden, aber Stephan und ich hatten wenig Lust etwas zu schreiben.
Wir hatten beide einen sehr unruhigen Monat. Ständig zwischen totaler Freude und tiefer Traurigkeit.
Hoffentlich können wir uns nun der Freude zuwenden und uns auf die nächsten Monate freuen.
Sportlich wird es hier nicht viel dynamischer. Wettkämpfe sind für mich vorerst gestrichen und das Laufen muss ich langsam einschränken. Alternativ werde ich mich den Walkingstöcken widmen.

NightRunning – Berlin bei Nacht

NightRunning - Berlin bei Nacht

Vor gut drei Jahren schenkte ich Stephan einen Gutschein für einen Sightseeing-Lauf in Berlin. Leider kamen wir lange nicht dazu diesen einzulösen. Man kennt das ja mit den Gutscheinen 😉

Vergangenes Wochenende war es endlich soweit. Wir quälten uns durch den Ferienverkehr und machten noch einen kurzen Stopp in Genshagen bei Stephans Mutter. Recht spät fuhren wir in das Hotel in Tegel und machten es uns gemütlich. Den nächsten Tag verbrachten wir mit einer kleinen Shopping-Tour und einem ausgiebigen Mittagsschlaf.

Nach einem gemütlichen Abendessen machten wir uns mit der U-Bahn und dem Bus zum Hauptbahnhof. Dort trafen wir auf Mike, der uns schnell die Schließfächer für unsere Taschen zeigte. Bei bestem Wetter liefen wir los und genossen zuerst die tolle Stimmung an der Spree. Dort war eine Strandbar aufgebaut und die Leute vertrieben sich die Zeit. Wir liefen jedoch weiter zum Paul-Löbe-Haus und danach zum Pariser Platz. Mittlerweile wurde es richtig dunkel und das Brandenburger Tor verbreitete eine schöne Stimmung. Stephan und ich sind schon oft durchgelaufen, aber diese Stimmung hatten wir dabei noch nie. Mike teilte sein Insiderwissen mit uns und führte uns zuerst zum Holocoust-Mahnmal und dann zum Potsdamer Platz. Durch den Tiergarten, nochmal vorbei am Brandenburger Tor und schon standen wir vor dem Bundestag, wo wir noch ein Fotostopp einlegten. Zuletzt liefen wir noch zum Kanzleramt und nach gut 90 Minuten standen wir wieder vor dem Hauptbahnhof.
Die Tour war sehr amüsant, kurzweilig und informativ. Selbst Stephan, der in Berlin aufgewachsen ist, erfuhr neue Dinge.

Das Wochenende verging mal wieder viel zu schnell und so fuhren wir am Sonntag entspannt nach Hause. Wieder hielt uns der Ferienverkehr auf Trapp, aber nach dem schönen Wochenende konnte uns das nicht aus der Fassung bringen 🙂

18. Hella Hamburg Halbmarathon

18. Hella Hamburg Halbmarathon

Um 04:45 Uhr stehe ich selten auf. Normal nie! Am Sonntag musste es sein, denn wir wollten nach Hamburg zum Halbmarathon. Der Wetterbericht verhieß nichts gutes. Es sollte den ganzen Tag regnen. In Rostock war es aber trocken und so fuhren erst mal nach Reutershagen. Iris und Jörg wollten auch starten und uns mitnehmen. Leider wurde Iris kurzfristig krank und wir mussten uns zu dritt auf den Weg machen.

Wir kamen gut durch, aber auf der Autobahn fing es an zu regnen. Gegen 07:30 Uhr landeten wir in der Hansestadt. Die Startnummernausgabe ging flott. Zeit genug um uns noch etwas unter einem Dachvorsprung an der Veranstaltungsbühne zu verziehen. Es strippte noch immer und am Himmel sah man nur graue Wolken. Mir verging die Lust und liebsten hätte ich mich gedrückt. Dafür bin ich aber nicht so früh aufgestanden. Also stiegen in den Shuttlebus und fuhren zur Reeperbahn. Dort suchten die meisten Zuflucht unter einem Dach. Erst ein paar Minuten vor dem Start zogen die Läufer zur Startlinie und wir drängelten uns dazu.

Ich wollte es heute locker angehen. Ich habe momentan keine Glanzzeiten zu erwarten und darum wollte ich mit Stephan den Lauf genießen. Vorne hörte man den Start und nach kurzer Zeit konnten wir uns in Bewegung setzen. Hinter der Startlinie trabten wir langsam über die Reeperbahn. Es war schwer das Tempo zu finden, weil die Strecke sehr voll war. Für mich ist das immer das nervige an den Stadtläufen! Aber die Zeit war heute egal…

Wir liefen runter zum Fischmarkt, wo sich doch ein paar Zuschauer versammelten. Hut ab! An den Landungsbrücken wurden wir auf die Helgoländer Straße geführt und landeten wieder auf der Reeperbahn. Nach einer zweiten Runde schlängelte sich das Läuferfeld zur Alster. Das Wetter wurde übrigens nicht besser. Ich war patschnass.

Nach ca. 15km schickte mich Stephan vor. Ich machte ihn nervös 😉 Kurz rechnete ich ob die < 2h noch klappen könnten. Dafür hätte ich mich aber richtig strecken müssen und wie bereits geschrieben bin ich momentan nicht gut drauf. Ich drückte trotzdem etwas auf´s Gas. Überholen macht Spaß und ein wenig Tempotraining kann mir nicht schaden. Ich huschte an vielen Läufern vorbei und freute mich über den weißen Zielbogen. Mir wurde langsam echt kalt und ich wollte in meine trockenen Klamotten. Leider hat es mit den < 2h echt nicht mehr geklappt, aber mit 02:01:05h kann ich zufrieden sein. Stephan hat mit 02:05:42h nicht viel Zeit verloren und war sogar etwas schneller als letztes Jahr.

Zusammen mit Jörg, der 01:31:??h gelaufen ist, machten wir uns in trockenen Klamotten auf die Heimreise. Hier spürte ich den wenigen Schlaf. Immer wieder vielen die Augen zu 🙂

Wie im letzten Jahr hat uns der Lauf viel Spaß gemacht und im nächsten Jahr ist eine Wiederholung nicht ausgeschlossen. Aber bitte ohne Regen!

Die nächsten zwei Wochen muss ich mich für die 30km in Schwerin vorbereiten. Über Zeitambitionen möchte ich nicht nachdenken. Überleben ist alles!

Mein schönstes Erlebnis #36

Mein schönstes Erlebnis #36

…hatte ich am letzten Samstag.

Stephan hatte frei und wir hatten nichts vor. Bei uns sind diese Tage selten. Meistens muss er am Wochenende arbeiten. Den letzten Samstag haben wir aber mal genutzt um zu gammeln, durch die Stadt zu gehen und im Kaffeehaus in der Langen Straße böse Kalorien zu essen.

Mein schönstes Erlebnis #34

Mein schönstes Erlebnis #34

… war der Einkauf für unsere Wanderung am Nord-Ostsee-Kanal bei Decathlon. Im September wollen wir von Brunsbüttel nach Kiel wandern und dafür benötigten wir noch ein paar Sachen. Wir quatierten uns in Lemgo bei Stephans Papa und seiner Frau Uschi ein und nutzten den Besuch für einen Einkauf bei Decathlon in Bielefeld. Dieser Laden ist nicht gut für uns, bzw. für unser Konto! Die nächsten Wochen gibt es nur noch Wasser und Brot. Dafür sind wir jetzt perfekt ausgerüstet. Das Spendenkonto gebe ich demnächst bekannt 😉

Mein schönstes Erlebnis #33

Mein schönstes Erlebnis #33

Nach dem Marathon, zwei Wochen Kreta und der Hochzeit von Stephans Cousine hält der Alltag langsam Einzug. Und das ist schön! Nun muss es nur noch mit dem Lauftraining besser klappen. Nach dem Marathon habe ich meine Motivation verloren und auch nach dem Urlaub fand ich sie nicht wieder. Immerhin bin ich diese Woche 2 x gelaufen. Nächstes Wochenende sind wir wieder unterwegs, aber die Laufschuhe sind im Gepäck! Mal sehen ob ich doch wieder in Schwung komme.

Nach dem Marathon

Nach dem Marathon

…ich bin im Ziel und denke: *Diese Beine gehören nicht zu dir.*
Ich bin total glücklich, kann das aber nicht zeigen. Ich überlege was ich tun soll. Erstmal am Rand hinsetzen? Dann komme ich nicht mehr so schnell hoch. Lieber gehen und wenn es noch so blöd aussieht! Wie auf Eiern latsche ich durch den Zielbereich in Richtung Verpflegungsstand.
Erstmal Wasser und Elektrolytgetränk. Beides mag ich aber nicht mehr trinken und entsorge es nach ein paar Schlückchen.

Was kann ich meinem Magen antun? Mir ist ganz gut, aber man weiß es ja nie.
Eine halbe Banane klappt gut. Eine große Portion Weintrauben schmecken richtig lecker und bieten Flüssigkeit. Ich traue mich weiter. *Boah* lecker PickUp-Kekse. Ich schmatze zwei Hälften weg und schlauche noch einen verpackten. Stephan hat bestimmt auch Hunger ;-). Ein halber Müsliriegel landet auch noch in meinem Bauch.

Bepackt mit dem PickUp-Keks, einer Rosinenschnecke und zwei Päckchen Salzbrezel schlurfe ich zum Stand von Krombacher.
Ich mag zwar gerade kein Bier trinken, aber mein Supporter hat bestimmt Appetit. Wo wartet man am längsten? Klar am Bierstand! Mir wird langsam kalt, aber von diesem blöden Bier lasse ich mich nicht abhalten. Total blöd!
Ich sehe aus als wenn eine Hungersnot vor uns liegt. In der einen Hand das Fresszeug und in der anderen das Bier.

Mir ist kalt, also ab zur Kleiderbeutelausgabe. Ich bin etwas verwirrt. War hier nicht vorhin das Zelt mit der Abgabe den Kleiderbeuteln der Frauen. Haben die Umgebaut? Ach nee, ich muss noch etwas weiter. Warum muss ich immer am weitesten latschen? In Berlin lag mein Zeug auch im letzten Wagen. Hamburg macht keine Ausnahme. In Zeitlupentempo setze ich ein Bein nach dem anderen in die Richtung. Gott sei Dank sind die Leute an der Ausgabe echt fix. Ruck zuck habe ich meine Sachen. Jetzt nur noch in die trockenen Klamotten und ab zum Treffpunkt. Im Zeitlupentemo komme ich dort an. Stephan ist schon dort und grinst mich an. Ihm ist klar das die Zeit gut sein müsste.

Nach kurzer Zeit machen wir uns auf den Weg. Langsam, ganz langsam laufen wir zum Hotel und machen uns auf die Heimfahrt. Auf dem Weg werten wir unsere Erlebnisse aus und so vergeht die Zeit ganz schnell.

Nun stehe ich vor der Haustür und frage mich wie ich in den fünften Stock kommen soll. Wieder langsam, ganz langsam.
Nach der Dusche stelle ich fest, dass ein Zeh weh tut. Ich habe eine Blase davon getragen 🙁
Viel tun kann ich nicht mehr. Also gammel ich auf dem Sofa und hoffe das die Schmerzen vergehen.

Essen kann ich dafür sehr gut. Ich könnte ein ganzes Schwein verspeisen. Begnüge mich aber mit u.a. 1,5 Pizzen.
Stephan pennt schon früh auf dem Sofa ein, aber ich bin noch voller Adrenalin. Trotzdem versuche ich früh zu schlafen. Klappt super!

Am Montag klingelt mein Wecker um 6 Uhr. Ich bin ausgeschlafen, aber der Körper schreit mich an. *Sche.ß die Wand an* mir tut alles weh. Wie soll ich allein aus dem Bett kommen. Aufsetzen geht nicht. Ich entscheide mich für´s Rollen und es klappt. Immerhin ich sitze. Ich ziehe mich am Kleiderschrank hoch und denke ich muss sterben. Ich komme dem Tod noch näher, als ich auf´s Klo wollte. Wie soll ich da nur runter kommen? Ich erspare jetzt jedem Leser die Einzelheiten. Auch die vom wieder aufstehen.

Um 8 Uhr habe ich einen Termin für eine Massage. Stephan fährt mich zum Glück hin. Vorher stehe ich aber wieder vor den Treppen und muss runter. Vorwärts geht nicht. Rückwärts tut weh wie die Sau, aber im Zeitlupentempo geht es. Ins Auto einsteigen ist auch die Hölle. Aussteigen macht da keine Ausnahme. Stephan ist heute mein Altenpfleger 😉
Die Physiotherapeutin befindet sich Hochparterre. Wieder Treppen und wenn es nur ca. 6 Stufen sind.
Im Behandlungsraum komme ich kaum auf die Massagebank. Oben angekommen wird mein unterer Rücken, Po, Beine und Füße durchgeknetet. Teilweise tut es weh, aber es ist gut.
Stephan wartet so lange und fährt mich ins Büro. Zum Glück gibt es dort einen Fahrstuhl.
Nach Hause will ich dann ganz alleine gehen.
Falls mich wer sieht! Nein, ich habe nichts getrunken!!!!
Es ist die Hölle auf Erden.

Dienstag ist zum Glück Feiertag und ich muss nicht los.
Der Körper schmerzt zum Glück etwas weniger, aber mehr als ein langsamer Spaziergang am Abend ist nicht drin.
Mittwoch geht es wieder etwas besser. Nur noch die Treppen abwärts tun weh.
Der Zeh kommt auch durch!

Von einigen wurde ich gefragt wann ich den nächsten Marathon laufe.
Meine Antwort?
Bestimmt nicht in diesem Jahr, aber ich werde sicher zur Wiederholungstäterin 😉

Der Marathon

Der Marathon

… okay, jetzt geht es los. An was denke ich zuerst? Ach ja! Stephan mit der orangenen Mütze bei dem Casino mit den gelben Sonnen. Mein Gott sind das viele Menschen, aber da steht er. Ich reiße die Arme hoch und auch er sieht mich und wünscht mir viel Spaß. Und Spaß macht es mir. Ich ließ mich mit dem Strom treiben.
Mist, den ersten Kilometerpunkt muss ich übersehen haben. Die Reeperbahn liegt hinter uns und wir befinden uns auf der Königstraße. Egal, so schnell war ich bestimmt nicht.
Bei Kilometer 2 stoppe ich eine 00:11:20h. Daumen hoch! Ich bin im grünen Bereich.
Die Kilometer fliegen dahin…
km3 – 00:05:39
km4 – 00:05:35
km5 – 00:05:16 (holla, mach ruhig)
Die erste Verpflegungsstelle wartete auf uns. Ich nehme einen Becher Wasser und trinke in Ruhe.
Weiter ging es auf der Elbchaussee…
km6 – 00:05:46
km7 – 00:05:22
km8 – 00:05:32
km9 – 00:05:38
Bei Kilometer 7 laufe ich auf den 03:59:00h Pacemaker auf und hänge mich etwas an ihn dran. Die Stimmung am Rand wird immer besser. Teilweise hat man Tour de France-Feeling.
Gedanklich bin ich aber bei Kilometer 10. Dort wartet Stephan auf mich. Also Augen auf! Wo ist die orangene Mütze? Schwupp da taucht er auf und erkundigt sich nach meinen Wohlergehen. Alles gut, aber ich Trottel habe glatt die Verpflegungsstation verpasst. Macht nix! Die nächste sollte in 2,5km kommen und dort will ich mein erstes Gel nehmen. Der Pacemaker läuft weit hinter mir und ich überlege was ich tue. Ich laufe erstmal alleine und die Nähmaschine in mir läuft gut…
km10 – verpasst
km10 + 11 – 00:10:50
km12 – 00:05:27
An der Wasserstelle gibt es das besagte Gel. Heute schmeckt es sogar nicht ganz so grausig. Wahrscheinlich denke ich gar nicht drüber nach.
Km13 – 00:05:29
km14 – 00:05:27
Wir laufen auf dem Jungfernstieg. Hier herrscht wieder eine tolle Stimmung. Ich nehme wieder Wasser zu mir und halte Ausschau nach der organgenen Mütze. Hier ist es wieder unübersichtlich, aber wir sehen uns. Stephan läuft wieder kurz mit und fragt ob alles gut ist. Jupp, ist es!
km15 – 00:05:28
km16 – 00:05:48
km17 – 00:05:49
km18 – 00:04:59 (ich glaube hier stand ein Schild nicht ganz richtig)
In diesem Bereich sitzen viele Zuschauer mit Tisch und Stühlen auf dem Grünstreifen und machen es sich gemütlich. Finde ich lustig.
km19 – 00:05:26
Wo ist die Mütze??? Ich sehe Stephan, aber Stephan mich nicht. Ich bin zu weit weg um mich bemerkbar zu machen. Hoffentlich merkt er es rechtzeitig.
Km20 – 00:05:20
Wieder ein wenig Wasser.
Km21 – 00:05:36
Puh, Halbzeit. Mir geht es gut. Die Ansätze der vorderen Oberschenkel schmerzen etwas, aber das kenne ich. Kein Problem!
Km22 – 00:05:25
Schon wieder Wasser.
km23 – 00:05:42
km24 – 00:05:54
Hier gibt es das zweite Gel für mich und wieder suche ich Stephan in der Masse. Er war dort und wir verabreden uns für Kilometer 30.
km25 – 00:05:08 (Auch dieses Schild stand wohl nicht ganz richtig)
km26 – 00:05:34
km27 – 00:05:28
Es wird schwerer,aber ein paar Schritte beim trinken helfen.
km28 – 00:05:40
km29 – 00:05:34
***Uaaahhh**** plötzlich taucht eine organgene Mütze neben mir auf. Ich bin so mit mir beschäftigt, dass ich gar nicht nach Stephan geguckt habe. Aber diesmal passt er gut auf. Teamarbeit!
Nur noch 12km. Jetzt fängt der Marathon richtig an.
km30 – 00:06:00
km31 – 00:05:29
Jetzt tun mir die hinteren Oberschenkel weh. Ich bin mir nicht sicher ob die vorderen Oberschenkel weniger zicken, oder ob es hinten einfach nur mehr weh tut.
Km32 – 00:06:29
Weiter bin ich noch nie gelaufen. Stephan fährt nun mit dem Rad neben mir und muntert mich auf. Er meint das ich noch gut aussehe. Ich glaube ihm kein Wort, aber die Geschwindigkeit kann ich noch gut halten. Wieder etwas trinken.
km33 – 00:05:04 (Stand das Schild wieder falsch?)
km34 – 00:05:38
Dieses mal trinke ich etwas von dem Elektrolytgetränk. Ich finde es grausig und hoffe das mein Magen das mitmacht.
km35 + 36 – 00:11:48
Hier habe ich ein sehr einprägsames Erlebnis, was ich nicht so schnell vergesse.
Mich überholt eine Frau. Ich schaue sie von hinten an und bleibe am Hintern hängen. Sie hat sich in die Hose geschi..en. Ich glaube sie merkt es nicht. Ich prüfe gleich ob bei mir noch alles i.O. ist.
km37 – 00:05:30
Dem Magen geht es gut und die Stimmung ist bombig. Es treibt einem fast Pippi in die Augen.
Leider verliere ich hier Stephan, weil er mit dem Rad nicht mehr durchkommt.
Km38 + 39 – 00:11:50
Nun macht die innere Oberschenkelmuskulatur dicht. Krampf oder nicht Krampf? Ich ignoriere es einfach und entschiede mich gegen den Krampf. Alles nur Kopfsache! Bei mir in dem Moment jedenfalls.
Die Strecke in Hamburg ist insgesamt sehr wellig und saugt einem die Kraft langsam aus den Beinen. Nun folgen aber die zwei Kilometer (40+41), die sich noch mal richtig aufwärts ziehen. Es tut weh, aber ich ich denke nicht groß drüber nach. Gehen wäre jetzt Mist!
km40 bis 42,195 – 00:18:06
Ich biege auf die Glacischaussee ein und sehe das Ziel. Jetzt sind es nur noch ca. 600m. Vedammt lange 600m! Dieses Ziel kommt einfach nicht näher. Erst als mich der rote Teppich 100m vor dem Ziel blendet, glaubte ich es wiklich. Ich habe es gepackt und beim ersten Versuch gleich unter 4 Stunden. Um genau zu sein in 03:56:22h. Ich habe das nie zu träumen gewagt…

Vor dem Marathon

Vor dem Marathon

Nach einer langen Vorbereitung rückte der Tag der Tage immer näher und die Nervosität stieg.
Am Samstag fuhren Stephan und ich nach einem ordentlichen Frühstück nach Hamburg. Im Kofferraum lag Stephans Fahrrad. Er wollte mich am Streckenrand unterstützen.
Die Fahrt verlief ohne Zwischenereignisse und gegen 13:30 Uhr trafen wir im Hotel ein.

Das Hotel, naja wie soll ich es beschreiben? Ich wollte in der Nähe vom Veranstaltungsgelände sein und dieses ist nunmal auf St. Pauli. Zu viel Geld wollte ich für eine Nacht, in der man eh die Augen zu macht, auch nicht ausgeben. Also entschied ich mich für ein Zimmer mit Etagenklo/-bad für 58 €, welches sich unweit der Startlinie befand. Die Zimmer waren sauber, aber sehr verwohnt und es lag direkt an einer Hauptstraße. Die Garage befand sich auf dem Hinterhof und die Einfahrt ähnelte einer Raketenabschussrampe. Zum Glück musste ich dort nicht reinfahren. Dafür habe ich meinen Stephan 😉 (okay, nicht nur dafür).

Kurz nach dem Bezug des Zimmers liefen wir zur Messe, wo ich meine Unterlagen abholen musste. In der Stadt wimmelte es vor Sportlern und wir mussten ihnen nur folgen. Wir schlägelten uns direkt zu der Startnummernausgabe. Es war viel los, aber alles verlief reibungslos. Bepackt liefen wir die Messestände ab und kauften uns die Fixpoints die ich schon bei Fred gesehen habe. Mehr Kauflust hatten wir aber nicht und gingen lieber in die Stadt. Am Axel-Springer-Platz setzten wir uns in ein Café und gönnten und ein Stück Kuchen. Kohlenhydrate konnte ich gebrauchen. Weiter ging es zum Michel und zu den Landungsbrücken.

Ich wollte nicht zu spät essen und darum suchten wir uns einen gemütlichen Italiener. In Hamburg ist das kein Problem. Wir hatten die Qual der Wahl, konnten uns aber schnell entscheiden. Pizza oder Nudeln? Ich hatte Appetit auf Pizza, aber entschied mich für die Nudeln mit geschmorten Gemüse. Dort bestand wenig Risiko bezüglich fetter Saucen usw..
Ich habe mir in der Vorbereitung natürlich auch über die Ernährung Gedanken gemacht. Ich wollte aber keine großen Experimente machen und ernährte mich normal weiter. Ich habe nur etwas mehr gegessen *hüstel*.

Gegen 19 Uhr waren wir wieder im Hotel, wo ich meinen Kleiderbeuten packte und mich ins Bett legte. Dort krümelte ich noch etwas mit einem Müslibrötchen und einem halben Rosinenbrötchen rum.
Gegen 21:30 Uhr wollte ich schlafen. So richtig ging das aber nicht. Nicht weil ich zu aufgeregt, oder nicht müde war. Problem war die Party vor dem Laden neben dem Hotel und die Hauptstraße. Ich dachte das Bett steht direkt daneben.
Also machte ich das Fenster zu. Der Lärm von draußen war weg. Dafür hörte man den Fernseher vom Zimmernachbarn bis Mitternacht. Entweder der war taub, oder die Wände aus Papier. Im Zimmer war es warm und stickig. Draußen fing einer an zu duschen und ständig knallten die Türen. Ich befand mich im Irrenhaus! Irgendwann muss ich aber doch eingeschlafen sein und schreckte erst um 6 Uhr mit dem Weckruf des Handys auf. Als ich mich anzog kam die Nervosität hoch, aber ich beruhigte mich beim Frühstück. Ich zwängte mir eine Banane und ein Brötchen mit Honig und Marmelde rein. Dabei schaute ich mir die vielen anderen Läufer an. Manche waren schon voll im Wettkampfmodus, andere witzelten entspannt rum.

Stephan und ich machten uns gegen 7 Uhr auf den Weg. Vor Ort versuchte Stephan mich noch etwas zu beruhigen und zu ermutigen. Kurz vor 8 Uhr trennten sich unsere Wege. Stephan stellte sich auf der Reeperbahn in Position und ich ging in den abgesperrten Bereich. Ich zog mich im Zelt um, gab meinen Kleiderbeutel ab und besuchte noch ein paar mal das Klo 🙂 .
Langsam wurde es Zeit in den Startblock zu gehen. Alles lief super und ich konnte mich noch etwas auf den Boden setzten. Wer weiß ob man damit nicht noch etwas Kraft einspart 😉
Langsam wurde es voll im Block. Mir ging es in der Zeit sehr gut. Ich war recht entspannt und versuchte mich auf ein ruhiges Anfangstempo einzustellen. Ich wollte einen zu schnellen Start unbedingt vermeiden!
Gegen 9 Uhr wurde der Marathon durch die Glocke gestartet. Hinten bekam man das eigentlich nur durch den Moderator und die 1.000 steigenden Luftballons mit.
Wenig später setzten auch wir uns in bewegung. Ca. 6 Minuten nach dem Glockenschlag übertrat ich die Startlinie….