Gestern war es soweit. Christin läuft ihren ersten Halbmarathon! Die Nacht davor konnte ich zum Glück gut schlafen und so bin ich gegen 11 Uhr ins Rathaus gegangen und habe dort meine Startunterlagen abgeholt. Chaos pur! Ich musste mich zur der richtigen Schlange durchkämpfen und stand dann doch in der falschen. Also noch mal an der nächsten angestellt und dann habe ich mein Tütchen in Empfang genommen. Ich habe die Nummer 1594 bekommen. Abends bin ich dann mit Stephan zum Schiff gegangen, das uns zum Start brachte. Stephan durfte leider nicht mit und ist mit dem Rad in Richtung Warnowtunnel gefahren, denn da kamen wir ja auf den ersten Kilometern wieder raus. Auf dem Schiff traf ich dann auf Thomas mit Frau, mit denen ich dann zum Start getuckert bin. Zum Start mussten wir dann noch durch den halben Iga-Park laufen. War zur Erwärmung gar nicht schlecht. Am Start für die Halbmarathonläufer kamen schon die ersten Marathonläufer vorbei, die um 18 Uhr gestartet sind und die sahen noch richtig gut aus. So langsam traf ich auch die anderen vom Lauftreff und wir machten uns gemeinsam zu Start. Nicht lange und es machte *Rumps*. Schnell die Stoppuhr gedrückt und los ging es. Da ich mich lieber hinten eingereiht habe, habe ich etwas Zeit verloren, weil sich die Masse nur schwer in Bewegung setzte. Aber mir war die Zeit ja nicht so wichtig, aber die 2 h 15 Minuten hatte ich schon im Auge. Nicht lange gelaufen und der Warnowtunnel war im Blick. Es sah schon klasse aus wie sich die Menschenmasse dort durchschlängelte. Vor allem wenn man recht hinten läuft, noch bergab läuft und die anderen sich wieder hoch quält. Aber auch ich musste da hoch! Ich habe viele Marathonläufer gesehen die am Rand standen und Krämpfe hatten und in der Kulisse war das schon erschreckend. Alles ist dunkel, man ist in dem Tunnel “eingeschlossen” und ständig sieht man Menschen mit schmerzverzehrten Gesichtern. Als ich aus dem Tunnel kam, stand schon der erste Fotograf an der Strecke und ich rappelte mich auf um nicht ganz bescheiden auszusehen. Mir ging es aber noch super. Noch ein paar Anstiege und schon sah ich Stephan der auf mich wartete. Er hat mich ab dort die gesamte Strecke begleitet und mich tüchtig angefeuert. Wir schlängelten uns durch die teilweise sehr engen Wege und überholten einige Läufer die sich wohl übernommen hatten. Ich muss sagen das ich in Rostock keinen Marathon laufen möchte. Diese einsamen Wege ziehen sich wie Kaugummi und einige Wege waren nicht einfach zu laufen. Nur hier und da waren ein paar Zuschauer die einen anfeuerten. Nee, ich glaube der Halbe reicht!!! Auf Höhe Gehlsdorf bin ich dann schneller geworden und überholte wieder ein paar Läufer, aber kurz vor dem Hafen wurden die Beine merklich schwerer und ich bekam ein kleines Tief. Aber auch davon erholte ich mich und hielt mein Tempo stetig bei. Am Hafen überholte ich dann auch Iris aus dem Lauftreff, die mir noch zurief “schau dir schon mal die Medallien an!” und das ließ ich mir nicht zweimal sagen. Einmal den Hafen hoch und wieder runter. Meine Beine hatten eigentlich keine Lust mehr, aber mein Ehrgeiz hielt die Moral hoch. Kurz vor dem Ziel wollte ich nicht mehr langsamer werden und bloß nicht gehen. Wenn man damit anfängt ist es ganz vorbei. Aber einen Anstieg hatte ich noch vor mir. Kurz davor rief noch jemand am Streckenrand “Noch 500m und dann hast du es geschafft”. Yes, das ließ ich mir nicht zweimal sagen und als ich die ganzen Läufer sah die den Berg hoch gegangen sind, habe ich meine Beine in die Hand genommen. Wie Speedy Gonzales bin ich da hoch und Stephan hatte Mühe mit dem Rad dran zu bleiben. Die letzten 100m habe ich nichts mehr gespürt und bin nur noch ins Ziel gefallen. Das Zielfoto möchte ich nicht sehen!!! Die Uhr zeigte 2h 5min und 39sek an und mir riss es fast die Beine weg. Mit der Zeit habe ich nie gerechnet und ich bin super stolz auf mich. Stephan habe ich in der Menge verloren und so holte ich mir die Medaille und traf dann noch ein paar Leute aus dem Lauftreff. Ich stellte mich dann für die Urkunde an und danach machte ich mich auf die Such nach meiner Fahrradbegleitung, denn er hatte den gleichen Gedanken wie ich. Bloß nicht vom Fleck bewegen, sonst finden wir uns nie!!! Macht sich aber nicht gut, wenn beide das denken. Ich habe ihn dann aber aufgesammelt und wir machten uns dann gaaanz langsam auf den Weg nach Hause. Mir tat alles weh und zu Hause bin ich erstmal in die warme Wanne. Die Nacht habe ich sehr unruhig geschlafen, wahrscheinlich war ich zu aufgeratzt. Heute habe ich recht müde Beine und das linke Bein muckert wieder etwas. Zum Glück nicht so sehr wie letzte Woche, aber eine Packung Quark habe ich schon wieder verbraucht. Mal gucken und wann es gar nicht besser geht muss ich damit zum Arzt. Bis Mittwoch mache ich aber erstmal nix und dann sollte es wieder weiter gehen. Meinen ersten Halbmarathon habe ich geschafft, aber das war nicht mein letztes Ziel!!!!!!!!!!!!!!