Man glaubt gar nicht wie stessig es sein kann einen neuen „Beruf“ zu erlernen. Den ganzen Tag in der Klasse zu hocken und sich zum Teil unverständliches Zeugs reinzuziehen mag schon schlimm genug zu sein, da wir aber nicht wirklich viel zeit haben, sitze ich nachmittags bis zum Abend und bereite den Tag nach. Ich komme nicht mal mehr zum Trainieren. Zum Teil, weil ich keine Zeit habe, zum anderen, weil ich auch schon keine Lust mehr habe. So wie mit dem Schreiben. Jetzt heißt es aber erstmal entspannen. Es ist schließlich Sonntag.
Archiv für den Monat: November 2008
Wieder ein neuer Beruf.
Man mag es eigentlich nicht glauben, aber ich habe mich entschieden Lokführer zu werden. Nein, ihr habt euch nicht verlesen, es stimmt.
Beruflich sieht es ja für mich schon seit einiger Zeit (ich weiß, es ist stark untertrieben) nicht gerade rosig (wieder untertrieben) aus. Vor ein paar Wochen dann saß ich so auf der Couch und durchblätterte eine von den kostenlosen Zeitungen. Es war eine Anzeige geschaltet: „Werden sie Lokführer.“
Ich rief zu meiner Frau: „Schatz ich werde jetzt Lokführer.“
Sie entgegnete nur: “ Ja, ja, mach das.“
Ich schloss die Zeitung und das Thema war für mich erstmal erledigt.
Zwei Tage später sehe ich die Anzeige nochmals, diesmal in einer anderen Zeitung und lese mir sie genau durch. Es wurde keinen großartigen Vorbedingungen gestellt und zu eine Infotag eingeladen. Ich schnitt die Anzeige aus und dachte, ich kann es mir ja mal anhören. Ich erzählte Christin davon und sie stimmte mir zu.
Ich hörte mir also an, was die Herrschaften zu sagen hatten und wurde immer begeisterter. Es hörte sich wirklich gut an. Ein Beruf indem noch Leute gesucht werden und den man bestimmt bis zur Rente ausüben kann. Er ist auch nicht schlecht bezahlt und ich kann mir vorstellen, dass ich richtig Spaß haben werde. Ich musste es nur mit dem Arbeitsamt klären, was erstaunlich gut ging, da ich eine Übernahmegarantie in der Tasche hatte und sollte die Psychologische und Bahnärztliche Untersuchung überstehen.
Da ich die Psychologische überdurchschnittlich und die Bahnärztliche Untersuchung trotz meines Übergewichts bestanden hatte, saß ich nun heute zum ersten mal in der Klasse und lauschte den Worten. Der Begrüßungstag heute war noch nicht gerade aufs lernen ausgerichtet und so sitze ich hier mit einem Haufen Unterlagen und denke darüber nach, was alles auf mich zu kommen wird. Viel lernen, dass ist jetzt schon klar.
Schneckenlauf in Graal-Müritz
Es wurde mal wieder Zeit ein Vergleich zum Vorjahr zu ziehen und der Schneckenlauf gab mir die Gelegenheit dazu. Letztes Jahr bin ich 00:54:30h gelaufen und war sehr zufrieden.
Frühst stand ich auf und war schwer „begeistert“. Es regnete und ich wollte lieber im Bett bleiben. Vorausgesehen habe ich es ja. Zum Schneckenlauf ist immer blödes Wetter und die Stecke ist nicht leicht zu laufen. Egal, für die Streuselschnecke im Ziel tue ich doch alles. Naja, viel!!! Also ab nach Graal-Müritz! Im Startbereich roch es schon penetrant nach Glühwein. Ich war allein vom Geruch voll wie ein Seemann. Dabei überlegte ich ständig was ich anziehe. Kalt war es, aber beim Laufen wird einem bekanntlich warm. Eine kleine Stimme im Kopf sagte:“zieh die kurze Hose, langes Shirt und kurzes Shirt an.“ Watt mach ich? Ich schau mich im Läuferfeld um und entscheide mich für die lange Hose, langes Shirt und kurzes Shirt. So viele Leute können sich doch nicht irren. Im Starterfeld stand ich mal wieder zu weit hinten. Nachdem die Masse das Schlammloch am Eingang des Sportplatzes passierte, ging das Gerangel los. Die ersten 1 bis 2 Kilometer kämpfte ich mich durch die Massen, bis ich endlich frei laufen konnte. Ich beschloss einfach mal aufs Ganze zu gehen und Tempo zu machen. Was man am Anfang verliert, holt man am Ende nicht mehr raus. Mehr als zum Ende abzukacken, kann ja nicht passieren und man muss auch mal etwas experimentieren. Ich holte so einige ein, aber zweifelte das ich das Tempo halten kann. Insgesamt musste man die Runde zwei mal laufen und nach der ersten Runde wollte ich lieber abbrechen. Da ich aber Prinzipien habe und lieber tod umfalle, machte ich mich auf die zweite Runde. Die Zwischenzeit lag bei guten 25:12 Minuten. Auf der zweiten Runde versuchte ich mich an zwei andere Frauen zu hängen, was ich aber nach 5 Minuten aufgab. Die Beiden wurden mir zu schnell. Die lange Hose verfluchte ich schon lange und schwörte mir, das nächste mal auf meine kleine Stimme zu hören. Mir kam es so vor, als ob ich schrecklich langsam wurde. Das stellte sich im Ziel als nicht ganz richtig heraus. Ich kam nach guten 00:51:48h ins Ziel und verlor auf der zweiten Runde gerade mal 01:24 Minuten. Die Zeit finde ich sehr gut. 03:42 Minuten schneller als letztes Jahr, die Strecke ist gute 300 Meter zu lang und nicht einfach. So kann es weiter gehen! Aber ich glaubte nicht daran, dass ich ein Treppchenplatz in der Altersklasse erhielt und war um so überraschter das es doch der dritte Platz war. Und die Zweite war sogar nur 4 Sekunden vor mir. Jedenfalls bin ich sehr zufrieden und die Streuselschnecke schmeckte um so besser.
Die nächsten 3 Wochenenden steht nichts auf dem Plan und daher werde die Sonntage nutzen um ruhige Kilometer zu sammeln.
13. Graal-Müritzer Schneckenlauf.
Bekannt für sein schlechtes Wetter schaute ich als erstes aus dem Fenster, als ich in der Frühe aufstand und musste Feststellen, dass es regnete. Na toll.
Nach meinem Debakel im letzten Jahr – Aufgabe nach nicht mal 5 km – entschloss ich mich diesmal für die 5 statt der 10 Kilometer und war froh darüber. Ich lief nach 00:26:49 h ins Ziel und war fix und fertig, aber froh unter einer Halben Stunde geblieben zu sein. Für meine Anstrengungen wurde ich dann auch mit dem 3. Platz meiner Altersklasse und einer Medaille belohnt. Die Streuselschnecke, die ganz hervorragend geschmeckt hat, natürlich nicht zu vergessen.
Die Stimmung war wie immer sehr gut und ausgelassen und der LAV zahlreich vertreten.
Bilder sind hier zu finden.