Archiv der Kategorie: Sport

9. hella „Wasser“-Marathonnacht Rostock

9. hella "Wasser"-Marathonnacht Rostock

Stellt euch vor, ihr nehmt 3 Stunden lang ein Fußbad und dann stellt euch vor, wie eure Füße sich anfühlen. Jetzt wisst ihr, wie sich unsere Füße anfühlten, als wir zu Hause die triefenden Schuhe aus hatten.

Aber von vorn: Wie jedes Jahr schipperten wir mit der Fähre in Richtung Krummendorf. Dort angekommen liefen wir noch ca. 1km zum Startbereich, wo sich schon einige Läufer tummelten. Die Wartezeit von einer Stunde verging sehr schnell. Man konnte die Marathonläufer und Staffeln anfeuern und sich in Ruhe vorbereiten.

Gegegen 19:45 Uhr bewegten wir uns langsam in Richtung Startlinie. Vor uns lag ein dunkler Himmel, der nichts gutes versprach. Aber wir waren aus Berlin abgehärtet. Schlimmer kann es nicht werden (oder doch?). Im trockenen viel der Startschuss und die Läufer setzten sich in Bewegung. Erstmal abwärts in den Tunnel und aufwärts wieder hoch. Wieder draußen, fing es an zu tröpfeln. Super, eine Erfrischung von oben! Aber was uns dann erwartete konnte keiner so richtig fassen. Es kamen sintflutartige Wassermassen von oben, so dass man innerhalb von Sekunden patschnass war. Okay, kann ja nicht lange dauern und im Warnowtunnel ist es trocken. Also fix rein in den Tunnel. Runter, rauf und neeeee….. Es regnete unverändert weiter. Die Wassermassen überfluteten die Straßen und die Schuhe/Klamotten wurden immer schwerer. Egal, Augen zu und durch! Die Augen sollte man aber trotzdem offen lassen. Teilweise war es sehr dunkel und man wusste nicht wohin man tritt. Hier ein Lob an die Orga! Die Strecke war super ausgeschildert und überall waren Helfer verteilt. Wer sich dieses Jahr verlaufen hat, ist selber schuld.

Wir liefen weiter immer weiter. Das Wasser in den Schuhen aber auch und in Gehlsdorf wartete der Knaller auf uns. Die Feuerwehr hatte die Straße gesperrt, weil diese überflutet war. Helfer und Feuerwehrleute riefen uns zu, dass wir langsam durchgehen sollten und mehr ging auch nicht. Man stand knietief im Wasser und das ganze glich einer Kneipp-Kur. Hier half nur noch Humor! Das kann man später seinen Enkeln erzählen („Weißt du noch? 2011 in Rostock…“).

Am Gehlsdorfer Ufer angekommen konnte man auf die Stadt blicken. Im Sommer ist es dort sehr schön, aber dafür hatte man zu der Zeit keinen Blick. Es liefen einem ganze Bäche durch die Unterhose und die Beine wurden müde. Aber ab hier war es nicht mehr weit.

Wieder hoch zur Straße, Chrisch (Trainer vom Lauftreff und einer der vielen Helfer) im modischen Regenponcho zur Kenntnis genommen (mehr ging nicht), über die Brücke, runter zum Paddelclub, hoch über die nächste Brücke, um den Speicher rum und??? Ja ja, jedes Jahr das gleiche Ei. Man muss dir Krämerstraße hoch. Die Straße gleicht nach 20 gelaufenen Kilometern L’Alpe d’Huez. Man kriecht dort hoch und sieht links das Ziel. Dort geht es aber  noch nicht hin. Man läuft noch in der Stadt ein Ründchen und dann ab durchs Ziel!

Patschnass aber zufrieden!!!

Christin 01:47:25 h       Stephan 02:10:22 h

20. Vattenfall City-Nacht

20. Vattenfall City-Nacht

Am Samstag um 6 Uhr aufstehen? Super! Wer kommt auf diese Idee?

Das können nur wir sein!!! Weil wir bei der 20. Vattenfall City-Nacht mitmachen wollten. Kurz nach sieben Uhr fuhren wir los. Stephan schlief auf dem Beifahrersitz, da er aus der Nachtschicht kam und ich rauschte über die Autobahn. Auf der Gegenseite herrschte schon jetzt das Urlauberchaos, aber wir fuhren staufrei durch. Gegen 10 Uhr schlugen wir mit Brötchen bewaffnet bei Stepans Eltern in Genshagen auf und vertrieben uns die Zeit mit Quatschen und Füße hochlegen.

Am späten Nachmittag machten wir uns auf nach Schöneberg um Nadine abzuholen. Sie hat den 1. LAV Rostock leider vor kurzem verlassen und richtet sich gerade in Berlin ein. Mit ihr ging es zum Kudamm. Startnummer geholt, T-Shirt geholt, oh shit! Nadine hat ihren Zeitmesschip vergessen. Zurück zum Auto, ich zog mich fertig um und die Beiden sind los um den Chip zu holen. Ich vertrieb mir die Zeit mit warmlaufen und Hugendubel schnöckern 😉 Ich überlegte was ich mit den 10 km anfangen sollte. Ich bin nicht gerade in Bestform, die Beine fühlten sich aber ganz gut an und ich durfte sogar in den Startblock B (A-E). Ich entschied mich für einen schnellen Lauf. Stephan wollte Nadine unter einer Stunde ziehen und so konnte ich allein über den Kudamm flitzen. Ziel war eine 48ér Zeit. Leider regnete es immer mehr, aber die Temperatur war angenehm. In den Startblock kam ich ohne Probleme. Am Eingang kontrollierten sie die Nummern, aber ich konnte einige E-Nummern sehen und fragte mich was die Leute sich damit antun wollen. Egal, jeder muss wissen was er tut!

Vorn stellten sie schon die Profis vor und ich hoffte das es bald losging. Der Regen hörte nicht auf und mir wurde so langsam kalt. Die Blöcke wurden einzeln gestartet und ich habe nur ein paar Sekunden bis zum Start benötigt. Auf dem ersten Kilometer hat sich das Feld sortiert, aber danach konnte man frei laufen. Ich versuchte mein Tempo zu finden und die ersten 5 km nicht zu überdrehen. Die ersten Kilometer laufe ich gern zu schnell und k.cke dann hinten raus ab. Die Zeiten waren okay und die Beine machten mit. Vom Kopf kann ich das nicht behaupten. Ich mag/kann momentan nicht an die Grenzen gehen und so lief ich nicht ganz am Limit. Die Beine waren gut und die Luft war auch da, aber mein Kopf sagt „nö“. Aber das ist okay! Es kommen wieder andere Tage und ich kann damit Leben.

Auf der Straße sammelte sich das Wasser und in meinen Schuhen auch. Sie saugten sich mit Wasser voll und wurden immer schwerer. Außerdem sind nasse Füße nicht schön! Auch das war egal. Ich lief mein Stiefel durch und versuchte meine Zeit zu schaffen. Zwischen Kilometer 6 und 7 kam mir Irina Mikitenko entgegen und ich konnte mir ausmalen wie lange ich noch bis zur Wende laufen musste. Der Kudamm kann verdammt lang werden. Es zog sich wie Kaugummi, aber zum Glück war die Strecke trotz Regen gut besucht.

Nach dem achten Kilometer redete ich mir gut zu. Nur noch 5 Stadionrunden! Das ist ohne großen Tempoverlust zu schaffen. Kilometer 9 war schnell überwunden und auf dem letzten Kilometer tut es eh nur noch weh. Ich lief nach 00:46:44 h über die Zielmatte. Nicht schlecht für meine derzeitigen Möglichkeiten.

Ich ging langsam durch den Verpflegungsbereich, trank warmen Tee, holte mein alkohofreies Bier ab und ging zum Treffpunkt. Mir war schon eiskalt und hielt Ausschau nach Nadine und Stephan. Sie kamen zufrieden nach 00:58:48h ins Ziel und danach direkt zum Treffpunkt. Wir wollten ja noch was trinken gehen. Im Parkhaus zogen wir uns trockene Sachen und verzogen uns in einem warmen Restaurant, wo wir den Lauf in Ruhe auswerteten.

Der Tag war lang, wir müde und das Wetter war zum gruseln. Aber es hat trotzdem Spaß gemacht!

17. Hella Hamburg Halbmarathon

17. Hella Hamburg Halbmarathon

Am vergangenen Samstag verschwand ich extra früh ins Bett und konnte trotzdem nicht einschlafen. Draußen herrschte ein Unwetter und raubte mir den Schlaf. Gegen 00:30 Uhr schaute ich das letzte mal auf die Uhr und schon um 4 Uhr wieder. Zu der Zeit klingelte mein Wecker und beendete meine Nachtruhe. Selbst der Kater kam verträumt ins Schlafzimmer und gähnte nur herzhaft. Stephan sah nicht besser aus, aber was nützte es? Wir wollten beim 17. Hella Hamburg Halbmarathon dabei sein und die Startunterlagen gab es nur von 7-8:30 Uhr.

Also machten wir uns pünktlich um 5 Uhr auf den Weg. In Rostock herrschte mit 15 Grad und dickem Nebel echtes Waschküchenwetter. In Reutershagen sackten wir noch Iris und Jörg ein, die einen Freistart ergattert hatten. Dafür durften sie nicht im 1.LAV-Dress startet, sonder im Shirt des Hauptsponsors. Mit Augenringen im Gepäck fuhren wir Hamburg entgegen und kamen pünktlich um 7 Uhr an. Hamburg zeigte sich mit seinem typischen Wetter. Ich sage nur grau und Nieselregen der aus allen Himmelsrichtungen kommt. Auch von unten!!! Dafür bakamen wir einen super Parkplatz im Zielgelände. Dort mussten wir die Unterlagen abholen.

Zurück am Auto gönnten wir uns unser Frühstück und hatten noch etwas Zeit zum relaxen, bis wir um 08:30 Uhr den Shuttle-Bus zum Start auf der Reeperbahn nahmen. Dort machten wir noch ein paar Fotos und schauten uns den Skater-Start an. Flotte Flitzer! Dann wurde es Zeit die Klamotten abzugeben und in den Startblock zu verschwinden. Wir wollten nur locker laufen, aber das wir im Bereich Zielzeit 3h standen gefiel mir nicht. Wir kamen aber nicht weiter vor. Was soll´s? Müssen wir uns halt im Lauf vorkämpfen und die Läufer überholen die sich schlecht einschätzen. Es knallte dann irgentwo da vorne und die Läufermenge setzte sich langsam in Bewegung. Erstaunlicherweise benötigten wir nur gute 5 Minuten bis zur Startmatte. Ich hielt mich brav zurück und ließ Stephan das Tempo bestimmen. Ich guckte mir die Reeperbahn an, die am Tag ganz friedlich war und freute mich zu den Zuschauern. Es waren auf Grund des Wetters nicht so sehr viele, aber die Stimmung war trotzdem toll. Alle paar Kilometer machten Samba-Bands Laune und die Zuschauer machten mit.

Wir liefen in Richtung Fischmarkt, danach weiter zu den Landungsbrücken. Da man diese Strecke 2x laufen musste, überholten uns hier bereits die schnellen Läufer. Wir durften wieder hoch zur Reeperbahn und uns alles ein zweites mal ansehen. Stephan ging es sehr gut und zog  das Tempo an. Die 01:59:59h waren zu schaffen. Nach der zweiten Runde hatten wir schon über 9km hinter uns und waren auf dem Weg zur Kennedybrücke. Die Brücke war für den Kopf unangenehm. Auf dem Hinweg kamen die schnelleren Läufer einem entgegen. Dafür konnte man auf dem Rückweg gucken wer hinter einem läuft. Uaf der Brücke haben wir die 2h abgeschrieben. Es ging einfach nicht und das wellige Hamburg kostete Kraft. Immer wieder ging es hoch und runter. Stephans Beine wurden immer müderer und so fielen die letzten 6km schwer. Die Getränkepausen nutzte er um den Puls zu beruhigen. Ich hingegen verzichtete mitlerweile auf das Wasser, weil ich bei 8 Versorgungspunkten Angst hatte noch in die Büsche zu müssen. Leider gab es nur Wasser. Ich hätte mir für Stephan was süßes gewünscht. Das hätte Kraft gegeben. Das nächte Mal sind wir schlauer und nehmen was mit.

Die Strecke führte uns dann lange an meinem zukünftigen (wenn ich groß bin und ganz viel Geld bekomme *haha*) Wohnviertel entlang. An der wunderschönen Außenalser! Schöne Villen für mich gibt es zu genüge. Ich konnte mir aber keine aussuchen, weil wir weiter mussten. Ich hatte keine Ahnung wo wir waren. Ich war mit der Aufmunterung von Stephan beschäftigt, aber es war ja nicht mehr weit.

Als wir das Ziel sahen setzten wir zum Schlussspurt an, wir dachten unter 02:06:00h laufen zu können. Aber die lange Zielgerade täuschte. Der Zielbogen kam irgentwie nicht dichter und die blöde Uhr rannte. Leider flitzten wir erst nach 02:06:19h hinein. Egal, dachten wir uns. Wir wollten doch Spaß haben und dann ist die Zeit auch egal.

Wir probierten uns noch durch das Hella-Sortiment, nahmen die Medaille entgegen und freuten uns über eine Dusche und warme Klamotten. Gemeinsam mit Iris und Jörg werteten wir noch den Lauf aus und landeten um 16 Uhr in Rostock.

Froh waren wir! Es war ein sehr schöner und gut organisierter Lauf, aber ich war glücklich als ich auf meiner Couch lag und meinen Schlaf nachholen konnte. Im Lauf überlegte ich ob die Strecke im nächsten Jahr für eine Bestzeit herhalten könnte. Letztlich bezweifel ich das. Es gibt immer wieder leichte „Anstiege“ und außerdem kann es im Juli gern heiß werden.

Kein gutes Training.

Kein gutes Training.

Nachdem es am letzten Mittwoch eigentlich richtig gut lief, kann ich es nicht anders schreiben: Gestern lief es richtig beschissen. Es ist einfach nur zum kotzen. 8 Kilometer standen auf dem Plan. Eigentlich keine große Sache. 10,3 – 10,9 km/h bekomme ich normalerweise auch locker hin.
Bei den ersten Schritten merkte ich schon, dass ich Druck auf der Lunge hatte. Ich bekam total schlecht Luft. Ich fühlte mich, als ob ich eine Schachtel Zigaretten graucht hätte.
Meinen Beinen ging es gut. Nur zum Ende der 5,2 Kilometer, da war ich dann endlich wieder zu Hause, merkte ich, wie der Sauerstoffmangel mir die Kraft aus den Beinen zog. Ich schafft die geforderte Geschwindigkeit nicht und lief im Durchschnitt 10,2 km/h.
Mal schaun wie es heute läuft. Ich hoffe besser.

Bilder vom Mitsommernachtslauf habe ich hochgeladen und sind unter Laufbilder zu bewundern.

4. Krakower Mittsommernachtslauf

4. Krakower Mittsommernachtslauf

Schon seit längerem wollte ich mal mehr als einen Halbmarathon laufen, aber vor den 42,195km habe ich einen riesigen Respekt. Warum also nicht eine „Zwischendistanz“? Es boten sich der Mittsommernachtslauf in Krakow und der Fünf-Seen-Lauf in Schwerin an. Ich entschied mich für den Lauf in Krakow, weil dieser in den kühleren Abendstunden startet und ich bisher nur gutes gehört habe. Außerdem laufe ich zeitgleich mit dem Seen-Lauf in Hamburg einen Halbmarathon.

Gemeldet hatte ich mich schon vor Wochen. So hatte ich keine Ausrede mehr und konnte nicht mehr kneifen. Mein Training habe ich aber in keinster Weise auf die 30 km abgestimmt. Hier und da bin ich mal 15 km gelaufen und 1x knapp über 20. Auf mehr hatte ich einfach keine Lust und auch nicht wirklich Zeit.

Aus diesem Grund und weil mir diese Streckenlänge vollkommen unbekannt ist, ging mir gestern kräftig die Muffe. Zum Glück hat sich Stephan bereiterklärt mit dem Rad an meiner Seite zu fahren. Also schmissen wir gegen 15:30 Uhr alles in das Auto und fuhren in Richtung Krakow. Vor Ort holte ich schnell meine Unterlagen und mein T-Shirt ab und verkroch mich in ein Zelt. Zwischenzeitlich hatte es angefangen zu regnen und das machte es mir nicht leichter. Zum Glück war es nur ein Schauer.

Nach und nach trudelten mehr und mehr Läufer ein. U. a. auch Gudrun und Fred. Fred ist bereits letztes Jahr in Krakow gelaufen und man konnte sich ein wenig austauschen. Pünktlich zu 18 Uhr begaben sich alle zu Start und wurden auf die Strecke geschickt. Ich versuchte mich ein wenig zu bremsen und pendelte mich auf einen Schnitt von 5 Minuten ein. Das ist ein Tempo das ich lange laufen kann (dachte ich). Ich befand mich im Mittelfeld. Plätze waren mir dieses mal aber egal und eine Bestzeit hatte ich schon inne.

Wir liefen durch tolle Landschaften und an diversen Stellen feuerten uns Trommler an. Die ersten 10 km bin ich in ca. 50 Minuten gelaufen und fühlte mich sehr gut, aber das ständige auf und ab raubte mir die Kraft. Mich machte die profilierte Strecke fertig! Ich kenne das nicht und umgehe solche Strecken gern. Der Swissalpine wird mich niemals sehen!

So hatte ich bei Kilometer 12 das erste Loch, aber Stephan reichte mir die erste Flasche mit süßem Tee und ich fing mich schnell. Die Halbzeit hatte ich nach ca. 01:17 hinter mir, aber ich merkte das es immer schwerer wurde. Das wenige Training und das Profil bekam ich zu spühren und so wurde ich langsamer.

Die 20 km lief ich in ca. 01:46. Ich war begeistert von der Zeit, aber ich wusste das ich mich ab jetzt auf unbekanntes Gebiet wagte. Zusätzlich musste man die nächsten Kilometer über eine sehr weiche Waldstrecke quälen. Der Boden sog mir die Kraft aus den Beinen und ich fing an mich zu hassen. Warum mache ich sowas? *ScheißdrecksmistfuckLauf* Ich dachte ich muss sterben!

Ich habe keine Ahnung welche Zeit ich bei Kilometer 25 hatte. Ich war nur noch beschäftigt ein Bein vor das andere zu setzen und das war schwer genug. Ich war wirklich stehend K.O.! Stephan trieb mich an. Nur nicht stehen bleiben und nicht aufgeben. Alles tat weh und ich dachte nur noch von einem zum anderen Kilometer. Mein Magen rebellierte und wollte keine Getränke mehr aufnehmen.

Endlich kamen wir wieder in Krakow an. Jetzt konnte es doch nicht mehr weit sein, aber mir kam es ewig vor. Durch die Stadt, nochmal an den Trommlern vorbei und den letzten Anstieg zur Straße. Ich kroch auf dem Zahnfleisch!!! Ich hörte die Musik, sah das kurz vor mir das Veranstaltungsgelände lag, aber ich konnte nicht mehr schneller werden.

Nach 02:47:33 h lief ich in das Ziel und wollte keinen Meter weiter. Meine Beine gehörten nicht mehr zu mir und ich fragte mich wie man noch 12 km weiterlaufen soll.

Das erste mal nahm ich das Massagezelt in Anspruch und wollte nie wieder aufstehen. Alles zwickte und zwackte, aber nach der Massage ging es langsam besser. Bis zur Siegerehrung hatten wir genug Zeit um uns zu stärken. Leider wollte sich mein Magen mit der Pasta nicht so richtig anfreunden und nach 3-4 Bissen hörte ich eine Drohung. „Wenn du mir noch einen Bissen runter schickst, schicke ich das Zeug umgehend zurück.“ Dafür feute sich Stephan über das Essen und ich begnügte mich mit meinem alkoholfreien Bier.

Gegen 23 Uhr fing dann die Siegerehrung an und ich belegte sogar den 2. Altersklassenplatz. Ich bekam eine Urkunde, eine Rose und ein Fresspaket mit leckeren Sachen.

Weil uns kalt war verabschiedeten wir uns schnell und fuhren nach Hause. Nach einer Dusche ging es mir gut und ich hatte mächtige Bettschwere. Vorher hatte ich aber noch Hunger. Mächtigen Hunger! Mein Magen war auch nicht mehr beleidigt und so konnte ich mich mit Stephan über mein Fresspacket hermachen. Praktische Sache!

Fazit: toller Lauf, super Orga, anspruchsvolle Strecke, ich war platt, keine Ahnung ob ich jemals zum Marathonläufer werde, ich habe Muskelkarter

LEX Spendenlauf 2011

LEX Spendenlauf 2011

Am Mittwoch war in den Barnstofer Anlagen der LEX Spendenlauf. Ein Blick auf den Flyer, der bei mir zu Hause herumflog sagte mir, dass sich interessierte um 17:00 Uhr einfinden sollten.
Da Christin bis 18:00 Uhr arbeiten musste, entschloss ich mich spontan in die Laufklamotten zu springen, mich auf mein Fahrrad zu schwingen und mir ein zusätzliches Trainingsläufchen anzutun, sprich ich fuhr zum Spendenlauf.
Ein kurzer Abstecher in die Bank, ein wenig Geld holen zum Spenden, kam ich pünktlich an und sah schon viele bekannte Gesichter. Ich begrüßte alle und unterhielt mich angeregt.
Eine halbe Stunde später erfolgte der „Startschuss“ und wir liefen los. Da dies ein Spendenlauf war, gab es weder eine offizielle Zeitmessung, noch wurde einem vorgeschrieben, wieviel man zu laufen hat. Die Strecke, knapp 2 Km lang, war gut mit Flatterband gekennzeichnet, da konnte man sich nicht verrennen. Ich startete recht schnell und lief die ersten zwei Runden so weiter. In der dritten Runde schaltete ich einen Gang runter und trudelte bis ins Ziel aus. Dort angekommen zeigte meine Uhr 30 Minuten und 5,5 Kilometer an. Damit war ich total zufrieden.
Nach einem Becher Wasser gönnte ich mir ein Stück selbstgebackenen Kuchen, der von den Laager-Sportfreunden mitgebracht wurde und der richtig lecker war. Ich unterhielt mich noch ein wenig, nahm meine Urkunde entgegen und macht mich wieder auf den Weg.
Zu Hause angekommen wartete Christin schon auf mich. Ich hatte dann auch noch eine kleine Überraschung für meinen Schatz. Für die Spende bekam man nämlich noch ein Laufshirt geschenkt. Da ich genügend Shirts habe, nahm ich eins in XS. Mir passt es nicht, dafür aber Christin.

Citylauf usw.

Citylauf usw.

Der Citylauf ist jetzt über eine Woche her. Es lief für mich so lala und für Stephan mies. Auf Grund der Wärme beschloss ich mit Stephan zu laufen und ihn unter die 50 Minuten zu ziehen. Ich bin momentan eh nicht gut drauf und was soll ich mir die Zähne ausbeißen? In der ersten Runde lief es auch ganz gut, aber danach merkte ich das Stephan immer langsamer wird. Eine Zeit unter 50 Minuten schminkte ich mir schon dort ab. Es war einfach zu warm. Nach 1,5 Runden blieb Stephan mit einem Wadenkrampf stehen und schickte mich weiter. Also lief ist relativ locker weiter und fing an andere Läufer zu überholen. Hin und wieder sah man andere am Rand liegen, die es  etwas übertrieben haben. Mir ging es derweil sehr gut. Es war schön nicht unter Atemnot zu laufen und etwas von der Umgebung mitzubekommen. Sonst laufe ich meistens im roten Bereich und bekomme gar nichts mit. Vor der letzten Runde rechnete ich meine Zeit grob hoch. Meine Polar wurde für einen Batteriewechsel eingeschickt und ich musste mit einer normalen Stoppuhr laufen. Jedenfalls war eine Zeit unter 50 Minuten knapp möglich. So lief ich die letzte Runde etwas schneller um mich mit einer 49:53 in das Ziel zu retten. Dort wartete ich auf Stephan, der große Probleme hatte. Nachdem er schon die Startnummer abgenommen hatte und aufgeben wollte, rang er sich doch noch ein Finish (01:02:01h) ab. Hut ab!

Zwischenzeitlich habe ich beschlossen das Laufen vorerst nicht mehr so ernst zu nehmen. Momentan versuche ich den Spaß daran wieder zu finden und das schaffe ich nicht mit Trainingsplänen und Bestzeitenjagd. Ich verdiene damit nicht mein Geld und möchte Freude daran haben. Stephan und ich sind gute zwei Jahre um jeden Kirchturm gelaufen, fast jedes Wochenende waren wir bei Volksläufen dabei. Das macht anfangs viel Spaß, aber mitlerweile ist es immer das selbe. Wir suchen uns jetzt Läufe raus die uns gefallen und dann kommt der Spaßfaktor von ganz allein.

Bestzeit abgehakt.

Bestzeit abgehakt.

Eigentlich wollte ich nächsten Sonntag beim Citylauf in Rostock eine neue Bestzeit auf 10 Km laufen. Ich hatte mir vorgenommen die 50 Minuten zu knacken. Das Vorhaben habe ich allerdings abeghakt. Ich werde zwar die 10 Km laufen und werde auch mein bestes geben, aber für die Bestzeit sehe ich schwarz.
Letzten Samstag stand ein 5 Km-Lauf im Wettkampftempo auf dem Plan. Ich fühlte mich auch recht gut. Ich lief mich bis zum Lindenpark warm, dehnte mich kurz und fing an. Die erste Runde lief Prima, doch in der Mitte der zweiten Runde versagten mir die Beine. Sie wurden bleischwer und ich fing an zu keuchen, wie ein 100 Jähriger. Ich hielt kurz an, um wieder zu Atem zu kommen. Danach lief ich zwar schnell, aber nicht schnell genug in die Heimat. Knapp 4,5 Km habe ich noch zusammenbekommen. Ich habe wohl das Training doch nicht konsequent genug durchgezogen und die Zeit war wohl auch zu kurz.
Nun ja. Eine Woche nach dem Citylauf fange ich für die Rostocker Marathonnacht an zu trainieren. Konsequenter natürlich, so hoffe ich wenigstens.
Eine Woche vor Rostock habe ich nochmal die Chance die 10 Km in Berlin zu laufen und die 50 Min. zu knacken. Wenn es mir dort gelingt, sehe ich auch gute Chancen für den halbmarathon, den ich ja endlich mal unter 2 Stunden laufen möchte.

Motivation auf dem 0-Punkt

Motivation auf dem 0-Punkt

Momantan läuft es bei mir einfach nicht. Ich weiß nicht warum, aber meine Motivation befindet sich im Keller. Ich raffe mich zwar zu Intervallen auf, aber längere Läufe kommen momentan nicht in Frage. Keinen Bock! Zu warm, zu windig, keine Zeit, zu müde… In der Woche laufe ich zwischen 20 und 30 km, was für mich zu wenig ist. Datt wird nix! Die 00:44:59h über 10 km beim Rostocker Citylauf am 22.Mai habe ich innerlich schon abgeschrieben. In Angriff nehme ich sie, aber ich sehe mich schon durch den Rosengarten schlurfen. Hat jemand Ideen???

31. Vattenfall BERLINER HALBMARATHON

31. Vattenfall BERLINER HALBMARATHON

Nach einem erholsamen Urlaub auf Teneriffa (Bericht folgt von Stephan) landeten wir am Freitag in Berlin Schönefeld und machten uns am gleichen Tag auf den Weg um die Startunterlagen abzuholen. Ich wollte endlich mal ein passendes Shirt bekommen. Letztes Jahr habe ich ein Zirkuszelt bekommen, weil ich so spät dort war. Alles verlief schnell und reibungslos, nur das Shirt ist wieder viel zu groß. Selbst die S schlabbert wie ein Sack am Körper und kleinere Größen gab es nicht. Ich frage mich was sich die Hersteller dabei denken. Wir sind Läufer und keine Kraftsportler!!!

Den Samstag verbrachten wir auf dem Sofa, ruhten uns aus und bereiteten uns mental auf den Halbmarathon vor. Ich war mir sehr unsicher. Wir sind im Urlaub sehr viel gewandert, aber gelaufen sind wir nicht viel. Auf Teneriffa ist dies kaum möglich, weil es fast nur bergauf geht und es wenige Bürgersteige gibt. Nach 30 Minuten war ich fix und fertig. Zum Glück zeigte die Waage nicht mehr Gewicht an 😉

Sonntag standen wir früh auf und machten uns auf den Weg zur Bahn. Stephan hatte am Tag vorher schon die Verbindungen gecheckt und Fahrkarten gekauft. Wir mussten nur noch mit den vielen anderen Läufern in den Zug steigen und konnten noch etwas entspannen. Am Startbereich angekommen gaben wir unsere Sachen ab und stellten uns an den Toiletten an. Die Zeit lief und die Schlange wurde nicht kürzer. Um 10:45 Uhr sollte der Startschuss erfolgen.  Gegen 10:35 Uhr verlor ich die Nerven und begab mich ohne Toilettengang in den Startblock C. Ist ja eh nur eine Kopfsache! Im Starterfeld herrschte das blanke Chaos und ich stieg kurzerhand über die Absperrung. Die Sonne knallte bereits ordentlich auf den Planeten und meinen Plan nur eine Getränkestation anzulaufen verwarf ich ganz schnell.

Der Start erfolgte recht schnell und ich brauchte nicht lange bis zur Startlinie. Wie jedes Jahr begann hier der Kampf mit den langsamen Läufern, die sich zu weit vorne einreihen. Jedes Jahr wieder!!! Das kostet Kraft und Zeit. Bei mir lief es aber ganz gut. Ich fühlte mich gut und über die Kilometer kann man die fehlenden Sekunden ausbügeln (dachte ich). Ich rollte mich so langsam ein, war aber froh als die erste Getränkestation in Sicht war. So schnell ich konnte kippte ich das Wasser runter und einen Becher mit Wasser über den Kopf. Weiter ging es, aber leider nicht lange. Ich weiß nicht mehr genau wann es war, aber ungefähr bei Kilometer 7 trat mir jemand von hinten in den rechten Unterschenkel. Ich hatte einen totalen Blackout und stand etwas unter Schock. Um nicht zu Fallen versuchte ich mich abzufangen und merkte einen Schmerz in der Hüftgegend. Ich versuchte weiter mein Tempo zu halten, aber es ging einfach nicht. Ich musste ein paar Schritte gehen und versuchte dann wieder zu laufen. An das notwendige Tempo für die 1:39:59h war nicht zu denken. Aus Verzweiflung wollte ich schon aufgeben und zur nächsten U-Bahn gehen, aber so richtig wollte ich mein Ziel nicht aufgeben. Nachdem ich nach 10 Kilometer aber noch immer keine richtige Besserung sah, gab ich es auf und kämpfte mich von Kilometer zu Kilometer. Die Hüfte beruhigt sich langsam, aber in meinem Kopf sah es anders aus. Ich war nur enttäuscht und hätte heulen können. 10 Wochen Training für den A.sch! Vom Rest des Laufes habe ich kaum noch Erinnerungen. Ich war mit anderen Sachen beschäftigt. Nach 01:57:06h robbte ich ins Ziel und hätte kotzen können.

Ich hätte sicher noch unter 01:50:00h laufen können, aber mir war in der Situation alles wurstegal. Es war ein scheiß Erlebnis, auf das ich gern verzichtet hätte. Es wäre okay gewesen wenn ich nicht genug Ausdauer gehabt hätte, aber so? Egal! Ich grummel noch ein paar Tage vor mich hin und dann geht das Leben weiter!

Stephan hat auch einen schwarzen Tag erwischt. Er wollte unter 2h laufen und das hatte er auch locker drauf. Aber er kämpfte mit den langsamen Läufern aus dem Block E. Dort starten alle die noch nie unter 2h gelaufen sind. Also alles von 2h-5h. Aus welchem Grund auch immer reihen sich schwache Läufer gern ganz vorne ein und man läuft gegen eine Wand. Man läuft wie ein Hamster im Laufrad und ist am verzweifeln. Dazu kam die Wärme, die es keinem einfach machte. Nach der Hälfte gab auch er es auf und joggte nach 02:11:52h in das Ziel.

Am Treffpunkt hockten wir uns noch etwas auf die Straße und trösteten uns gegenseitig (okay, eher Stephan mich). Und auf dem Rückweg gab es eine große Brezel und ein großes Eis. Das war gut für die Seele und die Welt war viel freundlicher!